Zukunftskonzept: urbane Landwirtschaft biodivers mitgedacht

Vor zwei Jahren lancierte der Verein plankton das erste Gemüse-Abo, das mitten in Basel wächst und verwandelt seither Flächen im urbanen und stadtnahen Raum in essbare Oasen. In Kooperation mit der Stiftung Wirtschaft und Ökologie (SWO) werden die Anbauflächen in einem Teilprojekt zudem biodivers aufgewertet. 

Eckdaten

Finanzierung abgeschlossen

CHF 800 (11 %)
finanziert vom Zielbetrag von CHF 7'500

Unterstützer

5

Die Idee

Der Verein plankton produziert Gemüse, das mitten in Basel wächst. Im Verlauf der nächsten drei Jahre möchten sie mindestens 100 Menschen mit einem vielseitigen Gemüse-Abo versorgen. Die Stadt wird so zum dezentralen Acker und es werden neue Formen für eine vielfältige, resiliente, solidarische und zukunftsfähige Landwirtschaft erprobt.

In Kooperation mit der SWO sollen auf allen Anbauflächen die Aspekte Biodiversität und Wildnis integriert werden. Die Massnahmen zur Förderung der Biodiversität und Vernetzung werden nach Möglichkeit mit bestehenden Aktionsplänen, Vernetzungs- und Artenschutzprojekten koordiniert, um die Reichweite der Massnahmen möglichst gross zu halten.

Das Ziel des Teilprojekts besteht darin, praktisch und erlebbar aufzuzeigen, dass Biodiversität und Landwirtschaft sich nicht ausschliessen, sondern gegenseitig begünstigen. Damit werden neue Referenzwerte für eine landwirtschaftliche Praxis geschaffen, welche die Biodiversitätsförderung selbstverständlich integriert. Der Fokus des Teilprojekts liegt dabei auf der Erhaltung und Förderung der einheimischen Flora und Fauna sowie der vielfältigen Lebensräume im urbanen Raum.

Die Umsetzung

Im Herbst 2022 konnte eine erste Umsetzung auf der Anbaufläche Bäumlihof geplant und umgesetzt werden. Gemeinsam mit Abonent:innen und Freiwilligen wurden ökologisch wertvolle Strukturen im Randbereich der Anbaufläche erstellt. Zu den Strukturen zählen Wildhecken aus einheimischen Sträuchern und Wildrosen, eine Trockensteinmauer in Form einer Kräuterspirale, Totholzhaufen und eine Sandstruktur. Die Massnahmen dieser 1. Umsetzungsphase wurden mit dem trinationalen Aktionsplan Steinkauz und Obtwiesen von Bird Life koordiniert, um eine bestmögliche Vernetzung im Projektgebiet zu erzielen.

2023
wollen wir mit der 2. Projektphase starten und ein 80 m langes Wiesenbord als Vernetzungsstreifen aufwerten.

Die Biodiversitätsplanung wird von der SWO so gestaltet, dass daraus ein reproduzierbares Vorgehen für alle weitere plankton Flächen entsteht. Nach dem Vorbild der Fläche Bäumlihof werden Massnahmen für die Erhaltung und Förderung der Biodiversität umgesetzt und bestehendes ökologisches Potential gesichert und entwickelt. 2023 können diese Erfahrungen auf die neue plankton Fläche in Riehen übertragen werden.

Für die Sichtbarmachung und Erklärung der geschaffenen Strukturen sollen ab 2023 an ausgewählten Stellen Informationstafeln angebracht werden.

Der Mehrwert

Der Mehrwert besteht darin, dass auf jeder Anbaufläche von plankton die Aspekte «Biodiversität und Wildnis» explizit und nur darauf ausgerichtet gestaltet und gepflegt werden.

Für das Hauptprojekt plankton entsteht dadurch ein Mehrwert, da sich durch ausreichend qualitativ hochwertige Biodiversitätsförderflächen positive Auswirkungen wie Bestäubung und Schädlingsregulierung auf den Anbau ergeben. Der Aspekt Wildnis stellt einen Gegenpol zum Anbau dar. Während auf dem Acker der Mensch eingreift und die Erträge nutzt, stellen die Biodiversitätsstrukturen im Randbereich Rückzugsorte dar, die explizit für die Natur angelegt werden und der Mensch nur selektiv bei der Pflege eingreift.

Wer steht hinter dem Projekt

plankton ist die Gemüsekooperative aus der Stadt Basel, organisiert als nicht-gewinnorientierter Verein. Die Vereins-Mitglieder tragen mit ihren jährlichen Abo-Beiträgen und freiwilligen Arbeitseinsätzen in den Gärten solidarisch den laufenden Betrieb sowie die Lohnkosten. Dafür erhalten sie Gemüse und weitere saisonale Produkte. Sie alle verbindet der Wunsch, essbare und klimagerechte Städte zu gestalten. plankton versteht sich als Teil einer weltweit wachsenden Bewegung, die unsere Ernährungs- und Landwirtschaftssysteme neu denken und gestalten, hin zu mehr Klimagerechtigkeit und Ernährungssouveränität.

Die Stiftung Wirtschaft und Ökologie, kurz SWO, ist eine gemeinnützige operative Stiftung, die sich seit knapp 50 Jahren für die Erhaltung und Förderung der Biodiversität einsetzt. Für die Kooperation mit plankton sind die Projektleiterinnen Ilinka Siegrist, Ökologin und Projektleiterin in den Themen Bereichen Hydrologie, Siedlungsökologie und Bildungsangebote für Schulklassen sowie Maya Bosshard, Biologin und Projektleitern für naturnahe Gestaltung von städtischen Grünflächen, verantwortlich.

Der Verein plankton steht in Kooperation mit dem Landwirten Thomas Kyburz. Die Anbaufläche befindet sich auf dem Stadtbauernhof Bäumlihof zwischen Basel und Riehen. Dieses Jahr soll auf dieser und einer weiteren Fläche, ein vielfältiges Sortiment für 80 Abos angebaut werden.

Gemeinsam wollen sie nachhaltiges und lokales Gemüse produzieren und gleichzeitig neue Lebensräume für seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten schaffen.



Gesamtaufwendungen

Der Verein plankton entwickelt in Kooperation mit der SWO in den nächsten Jahren ein einzigartiges dezentrales landwirtschaftliches Modell, das ab 2025 selbsttragend sein soll – mit einer Zielgrösse von 1 bis 1.5 Hektar, verteilt auf 5 bis 10 städtischen und stadtnahen Flächen sowie einer Gemüseproduktion für 100 mittelgrosse Basler Haushalte.

Bis dahin sind plankton und die SWO für die Realisierung ihres Vorhabens noch auf die Mitfinanzierung Dritter angewiesen.

Für die vollumfängliche Finanzierung unserer Arbeit im Teilprojekt Biodiversität werben wir noch Gelder für das Jahr 2023 ein. Für den Restbetrag von CHF 6'000.- möchten wir daher interessierte Privatpersonen erreichen, welche die Umsetzung der Idee unterstützen und mittragen. 

Wir bedanken uns schon jetzt bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern und freuen uns, für die Artenvielfalt unterwegs zu sein!

  • 01.07.2023 Colin Seibel

  • 02.06.2023 Johannes Rich

  • 25.05.2023 Nadya Kunzelmann

    Ich finds super!!

  • 09.05.2023 Anja Dockal-Poprat

    Schönes Projekt!

  • 13.04.2023 Thomas Schweizer

  • 14.12.2023 10:19 Anbauflächen ökologisch aufgewertet

    Neue Lebensräume und gesteigerte Produktivität

    Werden Randbereiche von Anbauflächen ökologisch aufgewertet profitiert Natur und Landwirtschaft gleichermassen.

    Mehr über die Realisierung im Projektbericht.