Die Idee
Eine nachhaltige Produktion und Vermarktung von Eiern im Abo und Geflügelfleisch soll aufgebaut werden, mit höchsten Standards an das Tierwohl sowie einem Beitrag an eine hohe Biodiversität durch Erhaltung der Rassenvielfalt.
Die Umsetzung
Im Frühling 2022 wurden rund 500 Hühner von über zehn
verschiedenen Rassen im mobilen Hühnerwagen eingestallt. Die Hühner verbringen
die grösste Zeit draussen auf der Weide, welche sie mit einer Schafherde
teilen. Diese erfüllen eine Schutzfunktion gegen Fuchs- und Raubvogelbesuche
und sind zusätzliche Verwerter und Dünger-Produzenten für die Grünflächen. Die
ersten Eier-Abos wurden abgeschlossen und die Hühnerpatinnen und -paten erhalten
monatlich eine Portion Eier. Diese können ab Hof oder an verschiedenen Pickup
Stellen in der ganzen Deutschschweiz abgeholt werden. Neben den Abos werden die
Produkte auch im Hofladen verkauft. Der Umsatz deckt allerdings die hohen
Projektkosten nicht vollumfänglich. Ausserdem sind noch nicht alle Abos
vergeben und viele Hühner würden sich über einen Paten oder eine Patin freuen.
Der Mehrwert
Statt wie gewöhnlich nur eine Rasse, werden auf dem
Rinderbrunnen über 10 Hühnerrassen gehalten, womit aktiv ein Beitrag zur Arterhaltung und
Biodiversität geleistet wird. Die Hennen gehören grösstenteils zu einer
sogenannten "Zweinutzungsrasse". Das heisst, sie können sowohl zur
Eier- wie auch zur Fleischproduktion genutzt werden, nicht wie die herkömmlich einseitig
gezüchteten Mast- oder Legerassen. Daher können alle Hähne aufgezogen werden
und müssen nicht als Eintagsküken entsorgt werden.
Die Legehennen leben in einer kleinen Gruppe und haben im Stall
sowie im Freien viel Platz. Der Stall ist eine mobile Einrichtung mit viel
Auslauf und die Hühner erhalten wöchentlich eine frische Weide. Durch das
regelmässige Verschieben des Stalles können sich die beanspruchten Flächen gut
erholen. Die Hennen dürfen mehrere Jahre am Leben bleiben und werden nicht
jährlich ersetzt. Dadurch können sie auch den natürlichen Prozess der Mauser
durchlaufen und sich entsprechend regenerieren. Beim Sammeln und Ausliefern der Eier kommt ausserdem ein Lastenvelo (CargoVelo)
zum Einsatz und verhindert unnötigen CO2-Ausstoss.
Wer steht hinter dem Projekt
Mit
Judith und Martin Frei übernimmt 2023 ein junges Paar den 28ha grossen Betrieb Rinderbrunnen
und will mit innovativen Ideen den Hof nach dem Credo «Landwirtschaft zum
Anfassen» in die Zukunft führen. Die beiden haben ihre beruflichen Wurzeln nicht in der Landwirtschaft, sondern
haben sich erst auf dem zweiten Bildungsweg für das Leben auf dem Bauernhof entschieden.
Nun können sie von ihren Erfahrungen und ihrem Wissen als Betriebswirtschafter
und Umweltnaturwissenschafterin profitieren und bringen diese aktiv in den
Bauernhofalltag ein.
Neben
den Hühnern gehören auch Galloway-Mutterkühe zum Hof, ebenso wie ein Slowflower
Blumenfeld, Hochstammobst- und Nussbäume. Mit der Hofübernahme durch Judith und
Martin entsteht auch ein Betreuungsangebot für Kinder, die so den Hofalltag
erfahren und ein Grundverständnis für Landwirtschaft und die
Nahrungsmittelproduktion erlangen sollen. Der Betrieb befindet sich in der
Umstellung zum Biolandbau und ist ab 2025 Knospe-zertifiziert.
Gesamtaufwendungen
Für den laufenden Betrieb des Projektes «Hahn&Ei» entstehen täglich Kosten, die momentan nicht voll gedeckt werden können. Ein Teil des Bio-Futters muss zugekauft werden, ebenso Verbrauchsmaterial wie Sand für die Sandbäder und diverse Erweiterungen, welche für den Stall notwendig sind. Zusätzlich sind der Arbeitsaufwand und der Futterbedarf viel höher als bei einer konventionellen Haltung von Legehennen-Hybridrassen. Darum sind wir auf zusätzliche UnterstützerInnen angewiesen, welche die Vision einer nachhaltigen und tierfreundlichen Geflügelhaltung teilen.
Um dieses Jahr kostendeckend arbeiten zu können, benötigen wir einen Gesamtbetrag von 12'000 Franken.
Regionale Pickup-Stationen
Dank den regionalen Pickup-Stationen kann der Hof Rinderbrunnen eine breite Kundschaft bedienen: