11 einfache Ideen, wie jeder die Biodiversität fördern kann

Täglich werden Lebensräume von zahlreichen Arten zerstört und Ressourcen verschwendet. Das ist nicht neu, trotzdem ändern immer noch zu wenige Menschen ihre Gewohnheiten. Dabei braucht es gar keine riesigen Veränderungen, um etwas für die Artenvielfalt zu tun. Wenn jeder einzelne nur ein paar Kleinigkeiten in seinem Alltag umstellt, kann das schon Grosses für die Natur bewirken.

Eine intakte Biodiversität ist der Grundstein für unser Leben hier auf der Erde. Wir brauchen die Vielfalt der Lebensräume und -wesen, um eine funktionierende Landwirtschaft und damit unsere Ernährung zu sichern, für gesunde Böden, reine Luft, zahlreiche Rohstoffe aus der Natur und vieles mehr. Doch wenn die aktuellen Entwicklungen anhalten, ist all das in den kommenden Jahren nicht mehr gesichert. Von rund 8 Millionen Arten auf der Erde sind derzeit mehr als 1 Million vom Aussterben bedroht. Dafür sind grösstenteils wir Menschen verantwortlich, denn: wie wir uns fortbewegen, was wir essen, wo wir einkaufen - all das hat einen Einfluss auf das Ökosystem.

Das alles ist nicht neu, trotzdem tun sich viele Menschen noch schwer, ihre Gewohnheiten zu ändern. Dabei braucht es gar keine riesigen Anpassungen, um etwas für die Artenvielfalt zu tun. Wenn jeder einzelne nur ein paar Kleinigkeiten in seinem Alltag umstellt, kann das schon Grosses für die Natur bewirken:

#1 Hört auf aufzuräumen!
Auch wenn wir uns alle an ordentliche und aufgeräumte Gärten gewöhnt haben, ist das Chaos für die Natur eigentlich besser. Wer im Garten also zumindest ein paar "wilde Ecken" zulassen kann, hilft vielen Tieren damit enorm. Sie finden so nicht nur Nahrung, sondern auch wichtige Nistplätze und Rückzugsorte. Wilde Blumenwiesen, Laubhaufen, abgebrochene Äste - je wilder, desto besser!

#2 Bio ist tatsächlich besser
Immer wieder wird infrage gestellt, ob es denn tatsächlich einen Unterschied macht, wenn man Bio Lebensmittel kauft und ob man sich auf die Kennzeichnung als Bio wirklich verlassen kann. Grundsätzlich ist Bio, wenn möglich, immer die bessere Wahl. In der Bio-Landwirtschaft wird schonender bewirtschaftet und auf Pestizide verzichtet. Es gibt ausserdem mehr Brachflächen und generell wird auf die ökologischen Kreisläufe mehr Rücksicht genommen. Aus diesem Grund leben auf ökologisch bewirtschafteten Flächen nachweislich mehr Arten. Wer beim Einkaufen auf Nummer sicher gehen will, kann auf geprüfte Labels, wie zum Beispiel BioSuisse, achten. Detaillierte Infos zu zahlreichen Labels gibt es unter labelinfo.ch.

#3 Kein Fleisch ist auch eine Lösung
Für die Fleischproduktion werden riesige Flächen als Weide- und Ackerflächen benötigt, die dadurch wiederum als Lebensräume für viele Tiere "verloren" gehen. Denn für die Futterproduktion werden vor allem Mais und Soja in intensiven Monokulturen angebaut, die für die meisten Arten keine geeigneten Lebensräume darstellen. Wer nicht gänzlich auf Fleisch verzichten möchte, kann zumindest versuchen, den Fleischkonsum einzuschränken. Die Empfehlung lautet nicht mehr als 300 Gramm Fleisch pro Woche. Zusätzliches Plus: Weniger Fleisch ist auch gesünder und senkt das Krebsrisiko.

#4 Lasst die Fische im Wasser!
Denn dort fühlen sie sich am wohlsten und bringen unserem Ökosystem am meisten. Durch unseren übertriebenen Fischkonsum kommt es zur Überfischung und das Ökosystem Meer aus seinem Gleichgewicht. Zusätzlich sterben täglich Millionen Meerestiere, weil sie als ungewollter Beifang in die Netze gehen. Also: Reduziert euren Fischkonsum und probiert auch mal heimische Fische.

#5 Fahrrad, Bus oder Bahn statt Auto und Flugzeug.
Wer fühlt sich hier nicht angesprochen? Vermutlich können die Wenigsten von sich behaupten, dass sie nie unnötige Strecken mit dem Auto oder Flugzeug zurücklegen, die auch ohne Probleme zu Fuss, mit dem Fahrrad oder mit Bus und Bahn zu bewältigen gewesen wären. Niemand ist perfekt, aber grundsätzlich sollte das Ziel sein, den ökologischen Fussabdruck so gering wie möglich zu halten.

#6 Welcome home, baby!
Wer möchte, dass sich im eigenen Garten möglichst viele Tiere und Insekten zu Hause fühlen, kann diesen mit einigen wenigen Veränderungen artenfreundlich gestalten. Auch Balkone können ganz einfach bienen- und insektenfreundlich bepflanzt und hergerichtet werden.

#7 Lokal einkaufen
Regional und saisonal einkaufen unterstützt nicht nur die heimische Wirtschaft, sondern hat auch positive Auswirkungen auf die Umwelt und Artenvielfalt. Je länger die Transportwege für Obst und Gemüse sind, desto mehr CO2 und andere Abgase werden dabei ausgestossen. Das schadet der Umwelt und in der Folge auch der Biodiversität. Wer versucht saisonal einzukaufen, hat auch die Chance, Neues auszuprobieren. Denn viele heimische Gemüsesorten sind in der Bevölkerung nur wenig bekannt. Bei kleineren Händlern, im Hofverkauf oder auf Wochenmärkten findet man zudem oft bedeutend bessere Qualität als in Supermärkten und der Einkauf wird auch gleich zum schönen Erlebnis.

#8 Licht aus!
Lichtverschmutzung ist vielen noch kein geläufiger Begriff, dennoch ein grosses Thema. Vor allem in Städten, immer mehr aber auch im ländlichen und sogar privaten Raum bleibt das Licht auch in der Nacht an. Das schadet Pflanzen und Tieren immens, denn sie werden aus ihrem Biorhythmus gerissen und ihr Hormonhaushalt durcheinander gebracht. Nachtfalter und Glühwürmchen beispielsweise benötigen die Dunkelheit zur Nahrungssuche und Fortpflanzung. Aber auch Zugvögel leiden unter der Lichterflut, denn sie ziehen häufig im Dunkeln und werden durch die Lichtquellen von ihrem Kurs abgebracht. Auch Menschen haben nachweislich einen gesünderen und erholsameren Schlaf, wenn es dunkel ist. Nicht zuletzt werden mit den nächtlichen Beleuchtungen natürlich auch Unmengen an Energie verschwendet, was die Umwelt wiederum belastet.

#9 Heimische Pflanzen säen und pflanzen
Wer sich beim Bepflanzen seines Gartens oder Balkons etwas Zeit nimmt, um sich über die Art der Pflanzen zu informieren, kann damit einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. Nicht alle Pflanzen, die schön anzusehen sind, sind auch nützlich für Tiere und Insekten. Es ist daher sinnvoll, heimische Pflanzen zu säen und anzupflanzen, an die unsere heimischen Tiere gewöhnt sind und die ihnen bei der Nahrungssuche helfen. Wer nicht ganz sicher ist, ob die ausgewählten Pflanzen in der Schweiz heimisch sind oder noch auf der Suche nach Inspiration ist, wird bei floretia.ch fündig.

#10 Es geht auch ohne Palmöl
Zwar nicht ganz einfach, aber es ist möglich. Wer beim Einkaufen ein bisschen genauer hinschaut, wird feststellen, dass in unglaublich vielen Produkten Palmöl verarbeitet ist. In Lebensmitteln, Kosmetik und zahllosen weiteren Alltagsgütern findet man es. Es gibt aber immer auch Alternativen. Und die sollten wir nutzen, denn für die Produktion von Palmöl werden Tag für Tag riesige Flächen von Regenwald gerodet, was gleichzeitig den Verlust von Tausenden Tier- und Pflanzenarten bedeutet.

#11 Mitmachen und mithelfen
Wer nicht die Möglichkeit hat, selbst Lebensraum für Tiere und Pflanzen bereitzustellen und auf diesem Weg die Artenvielfalt zu fördern, kann dies auf anderem Weg tun, indem ihr eines der verschiedenen Biodiversitäts-Projekte in der Schweiz unterstützt, die mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag für die Biodiversität und gegen das Aussterben zahlreicher Arten leisten - wie zum Beispiel Bee'n'Bee :-)

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