Täglich werden Lebensräume von zahlreichen Arten zerstört und Ressourcen verschwendet. Das ist nicht neu, trotzdem ändern immer noch zu wenige Menschen ihre Gewohnheiten. Dabei braucht es gar keine riesigen Veränderungen, um etwas für die Artenvielfalt zu tun. Wenn jeder einzelne nur ein paar Kleinigkeiten in seinem Alltag umstellt, kann das schon Grosses für die Natur bewirken.
Eine intakte Biodiversität ist der Grundstein für unser Leben hier auf der Erde. Wir brauchen die Vielfalt der Lebensräume und -wesen, um eine funktionierende Landwirtschaft und damit unsere Ernährung zu sichern, für gesunde Böden, reine Luft, zahlreiche Rohstoffe aus der Natur und vieles mehr. Doch wenn die aktuellen Entwicklungen anhalten, ist all das in den kommenden Jahren nicht mehr gesichert. Von rund 8 Millionen Arten auf der Erde sind derzeit mehr als 1 Million vom Aussterben bedroht. Dafür sind grösstenteils wir Menschen verantwortlich, denn: wie wir uns fortbewegen, was wir essen, wo wir einkaufen - all das hat einen Einfluss auf das Ökosystem.
Das alles ist nicht neu, trotzdem tun sich viele Menschen noch schwer, ihre Gewohnheiten zu ändern. Dabei braucht es gar keine riesigen Anpassungen, um etwas für die Artenvielfalt zu tun. Wenn jeder einzelne nur ein paar Kleinigkeiten in seinem Alltag umstellt, kann das schon Grosses für die Natur bewirken:
#1 Hört auf aufzuräumen!
Auch wenn
wir uns alle an ordentliche und aufgeräumte Gärten gewöhnt haben, ist
das Chaos für die Natur eigentlich besser. Wer im Garten also zumindest
ein paar "wilde Ecken" zulassen kann, hilft vielen Tieren damit enorm.
Sie finden so nicht nur Nahrung, sondern auch wichtige Nistplätze und
Rückzugsorte. Wilde Blumenwiesen, Laubhaufen, abgebrochene Äste - je
wilder, desto besser!
#2 Bio ist tatsächlich besser
Immer wieder wird infrage gestellt, ob es denn tatsächlich einen
Unterschied macht, wenn man Bio Lebensmittel kauft und ob man sich auf
die Kennzeichnung als Bio wirklich verlassen kann. Grundsätzlich ist
Bio, wenn möglich, immer die bessere Wahl. In der Bio-Landwirtschaft
wird schonender bewirtschaftet und auf Pestizide verzichtet. Es gibt
ausserdem mehr Brachflächen und generell wird auf die ökologischen
Kreisläufe mehr Rücksicht genommen. Aus diesem Grund leben auf
ökologisch bewirtschafteten Flächen nachweislich mehr Arten. Wer beim
Einkaufen auf Nummer sicher gehen will, kann auf geprüfte Labels, wie
zum Beispiel BioSuisse, achten. Detaillierte Infos zu zahlreichen Labels
gibt es unter labelinfo.ch.
#3 Kein Fleisch ist auch eine Lösung
Für die Fleischproduktion werden riesige Flächen als Weide- und
Ackerflächen benötigt, die dadurch wiederum als Lebensräume für viele
Tiere "verloren" gehen. Denn für die Futterproduktion werden vor allem
Mais und Soja in intensiven Monokulturen angebaut, die für die meisten
Arten keine geeigneten Lebensräume darstellen. Wer nicht gänzlich auf
Fleisch verzichten möchte, kann zumindest versuchen, den Fleischkonsum
einzuschränken. Die Empfehlung lautet nicht mehr als 300 Gramm Fleisch
pro Woche. Zusätzliches Plus: Weniger Fleisch ist auch gesünder und
senkt das Krebsrisiko.
#4 Lasst die Fische im Wasser!
Denn dort fühlen sie sich am wohlsten und bringen unserem Ökosystem am
meisten. Durch unseren übertriebenen Fischkonsum kommt es zur
Überfischung und das Ökosystem Meer aus seinem Gleichgewicht. Zusätzlich
sterben täglich Millionen Meerestiere, weil sie als ungewollter Beifang
in die Netze gehen. Also: Reduziert euren Fischkonsum und probiert auch
mal heimische Fische.
#5 Fahrrad, Bus oder Bahn statt Auto und Flugzeug.
Wer fühlt sich hier nicht angesprochen? Vermutlich können die Wenigsten
von sich behaupten, dass sie nie unnötige Strecken mit dem Auto oder
Flugzeug zurücklegen, die auch ohne Probleme zu Fuss, mit dem Fahrrad
oder mit Bus und Bahn zu bewältigen gewesen wären. Niemand ist perfekt,
aber grundsätzlich sollte das Ziel sein, den ökologischen Fussabdruck so
gering wie möglich zu halten.
#6 Welcome home, baby!
Wer möchte, dass sich im eigenen Garten möglichst viele Tiere und
Insekten zu Hause fühlen, kann diesen mit einigen wenigen Veränderungen
artenfreundlich gestalten. Auch Balkone können ganz einfach bienen- und
insektenfreundlich bepflanzt und hergerichtet werden.
#7 Lokal einkaufen
Regional und saisonal einkaufen unterstützt nicht nur die heimische
Wirtschaft, sondern hat auch positive Auswirkungen auf die Umwelt und
Artenvielfalt. Je länger die Transportwege für Obst und Gemüse sind,
desto mehr CO2 und andere Abgase werden dabei ausgestossen. Das schadet
der Umwelt und in der Folge auch der Biodiversität. Wer versucht
saisonal einzukaufen, hat auch die Chance, Neues auszuprobieren. Denn
viele heimische Gemüsesorten sind in der Bevölkerung nur wenig bekannt.
Bei kleineren Händlern, im Hofverkauf oder auf Wochenmärkten findet man
zudem oft bedeutend bessere Qualität als in Supermärkten und der Einkauf
wird auch gleich zum schönen Erlebnis.
#8 Licht aus!
Lichtverschmutzung ist vielen noch kein geläufiger Begriff, dennoch ein
grosses Thema. Vor allem in Städten, immer mehr aber auch im ländlichen
und sogar privaten Raum bleibt das Licht auch in der Nacht an. Das
schadet Pflanzen und Tieren immens, denn sie werden aus ihrem
Biorhythmus gerissen und ihr Hormonhaushalt durcheinander gebracht.
Nachtfalter und Glühwürmchen beispielsweise benötigen die Dunkelheit zur
Nahrungssuche und Fortpflanzung. Aber auch Zugvögel leiden unter der
Lichterflut, denn sie ziehen häufig im Dunkeln und werden durch die
Lichtquellen von ihrem Kurs abgebracht. Auch Menschen haben nachweislich
einen gesünderen und erholsameren Schlaf, wenn es dunkel ist. Nicht
zuletzt werden mit den nächtlichen Beleuchtungen natürlich auch Unmengen
an Energie verschwendet, was die Umwelt wiederum belastet.
#9 Heimische Pflanzen säen und pflanzen
Wer sich beim Bepflanzen seines Gartens oder Balkons etwas Zeit nimmt,
um sich über die Art der Pflanzen zu informieren, kann damit einen
wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. Nicht alle Pflanzen, die
schön anzusehen sind, sind auch nützlich für Tiere und Insekten. Es ist
daher sinnvoll, heimische Pflanzen zu säen und anzupflanzen, an die
unsere heimischen Tiere gewöhnt sind und die ihnen bei der Nahrungssuche
helfen. Wer nicht ganz sicher ist, ob die ausgewählten Pflanzen in der
Schweiz heimisch sind oder noch auf der Suche nach Inspiration ist, wird
bei floretia.ch fündig.
#10 Es geht auch ohne Palmöl
Zwar nicht ganz einfach, aber es ist möglich. Wer beim Einkaufen ein
bisschen genauer hinschaut, wird feststellen, dass in unglaublich vielen
Produkten Palmöl verarbeitet ist. In Lebensmitteln, Kosmetik und
zahllosen weiteren Alltagsgütern findet man es. Es gibt aber immer auch
Alternativen. Und die sollten wir nutzen, denn für die Produktion von
Palmöl werden Tag für Tag riesige Flächen von Regenwald gerodet, was
gleichzeitig den Verlust von Tausenden Tier- und Pflanzenarten bedeutet.
#11 Mitmachen und mithelfen
Wer nicht die Möglichkeit hat, selbst Lebensraum für Tiere und Pflanzen
bereitzustellen und auf diesem Weg die Artenvielfalt zu fördern, kann
dies auf anderem Weg tun, indem ihr eines der verschiedenen
Biodiversitäts-Projekte in der Schweiz unterstützt, die mit ihrer Arbeit
einen wichtigen Beitrag für die Biodiversität und gegen das Aussterben
zahlreicher Arten leisten - wie zum Beispiel Bee'n'Bee :-)
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