Das Projekt Máréfalva

Traditionelle Landwirtschaft zur Erhaltung der Biodiversität

Biodiversität hört nicht an der Schweizergrenze auf.

  • 2018 Start

  • Máréfalva, Rumänien Standort

  • ca. 150 ha Fläche

Die Vision

Das “Projekt Máréfalva” will mit dem Aufbau einer gemeinschaftlichen und zukunftsfähigen Bewirtschaftung der Agrarflächen in der Region Siebenbürgen, Rumänien verhindern, dass die traditionelle und umweltschonende Landwirtschaft verschwindet.

Bee’n’Bee unterstützt das Projekt. Denn die ausserordentlich hohe Biodiversität in dieser Region soll erhalten werden, damit die örtlichen Kleinbauernfamilien ihre Existenzen behalten können.

Synergien werden aufgebaut

Mit Knowhow aus der Schweiz werden die örtlichen Kleinbauern unterstützt. Es ist ein Wissenstransfer, der von Stallbauten bis hin zur Beratung zu Biodiversitätsflächen geht.

Als weiterer Schritt sind Crowdfunding-Kampagnen geplant, die dem Dorf Máréfalva helfen werden, gemeinsame traditionelle und ökologische Landwirtschaft zu betreiben. Es ist wichtig, dass für den lokalen und regionalen Markt produziert wird und gleichzeitig die einmalige Kulturlandschaft und die Biodiversität erhalten bleibt.

Wir möchten ein starkes Zeichen setzen. Die Biodiversität wird damit zum gelebten Raum für Mensch und Natur. Ein Leuchtturmprojekt, das den sorgsamen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen und den bestehenden Strukturen als wichtiges Zeichen gegenüber dem Ausverkauf der Natur setzt.

Deshalb hilft Bee’n’Bee kommunikativ und mit verschiedenen Massnahmen, dieses wichtige Anliegen bekannt zu machen.

Die Situation in Rumänien, Máréfalva

Nur in ganz wenigen Gebieten Rumäniens entging die Landwirtschaft der Verstaatlichung. Eines davon ist das Tal zwischen Odorheiu Secuiesc und dem Harghita-Gebirge in Siebenbürgen. Darin eingebettet liegt das Dorf Máréfalva. Hier hat sich bis heute eine bäuerliche Landwirtschaft weitgehend erhalten, wie wir sie in der Schweiz bis in die 1930er Jahre kannten. und mit ihr eine extrem artenreiche Flora und Fauna.

Die traditionelle Landwirtschaft schont Flora und Fauna

Das Dorf Máréfalva gehört zusammen mit einigen wenigen weiteren Dörfern Siebenbürgens zu den letzten Gebieten Europas, wo eine weitgehend traditionelle Landwirtschaft erhalten geblieben ist. Viele Elemente der Dreizelgenwirtschaft, die Europa über ein Jahrtausend geprägt hat, sind hier noch sichtbar. Die meisten Arbeiten werden auch heute noch von Hand und mit Pferden oder selbst mit Kühen oder Ochsen erledigt. Die Betriebe produzieren vorwiegend für den Eigenbedarf, nur ganz wenige Produkte werden lokal am Markt verkauft.

Die Kleinbauern sind nicht mehr konkurrenzfähig

Investitionen werden mangels finanzieller Mittel seit langem so gut wie keine mehr getätigt. Viele Gebäude und Maschinen sind entsprechend in einem sehr schlechten Zustand und stark veraltet. Tatsächlich ermöglicht diese Form von Landwirtschaft heute keine wirtschaftliche Perspektive mehr und kann nicht mit den billigen Importlebensmitteln konkurrieren. Zunehmend wird das fruchtbare Agrarland von Grossinvestoren aufgekauft und darauf industrielle Landwirtschaft betrieben. Die kleinbäuerlichen Strukturen verschwinden und die biologische Vielfalt verarmt.

Das Projekt

In einer landwirtschaftlichen Mischform, welche die Vorteile der kollektiven und der traditionellen Landwirtschaft miteinander verbindet, werden die Kleinbauern wieder marktfähig und die Kulturlandschaft wird erhalten.

Ein tierfreundlicher Gemeinschaftsstall

Tierhaltung, Verarbeitung und Vermarktung sollen gemeinschaftlich organisiert werden. Hierfür wird, orientiert an einem Schwezier Vorbild, ein grosser Gemeinschaftsstall gebaut, welcher die artgerechte Tierhaltung von 70 erwachsenen Kühen sowie deren Nachzucht ermöglicht und die Fleischproduktion erhöht. Kleinere Flächen werden weiterhin einzelbetrieblich durch die jeweiligen Bauern bewirtschaftet. Durch das Genossenschaftssystem profitieren die beteiligten Bauern von vergünstigtem Einkauf im genossenschaftlichen Hofladen und werden mit den am mehr produzierten Produkten wieder Konkurrenzfähig.

Bewirtschaftungsvorschriften zum Erhalt der Biodiversität

Als Voraussetzung für die aktive Unterstützung sind gemeinsam definierte Kriterien der soziokulturellen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit einzuhalten. Die Kriterien verpflichten zu einer biologisch-organischen Produktion, fordern hohe Ansprüche an die Tierhaltung und stellen die Erhaltung der Biodiversität und der Landschaftsqualität sicher.